"Unsere Erwartungen übertroffen"
Die Didacta Italia ist eine Kooperation des Didacta Verbandes der Bildungswirtschaft mit starken italienischen Partnern: Die Veranstaltung wird organisert von der Messe Florenz in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Bildung, Forschung und Universitäten (MIUR), dem Nationalen Institut für Dokumentation, Innovation und Bildungsforschung (Indire), der Region Toskana, der Stadt Florenz, der Handelskammer Florenz, Unioncamere, der Italienischen Handelskammer für Deutschland (ITKAM) und Destination Florence Convention & Visitors Bureau.
Zum Start der dritten Didacta Italia am 9. Oktober 2019 sprach Didacta-Ehrenpräsident Prof. Dr. Wassilios E. Fthenakis im Interview über den Erfolg der Bildungsmesse.
Herr Professor Fthenakis, wie bewerten Sie die Entwicklung der didacta Italia?
Fthenakis: Die Didacta Italia hat unsere Erwartungen übertroffen. Sie hat sich als eine qualitativ hochwertige Messe in kürzester Zeit etabliert, eigene Maßstäbe gesetzt und den italienischen Gestaltungsesprit voll zur Entfaltung gebracht. Die harmonische wie stimulierende Verbindung zwischen Ausstellung und Forum prägt ihr Profil und die Beiträge von INDIRE, hier insbesondere das starke Engagement von Herrn Prof. Giovanni Biondi, macht die Didacta Italia für das Fachpublikum sehr attraktiv. Der didacta Italia ist gelungen, die Unterstützung der Stadt Florenz, der Region und des Ministeriums für Erziehung in Rom zu sichern und auf diese Weise eine einzigartige Plattform gebildet, die den Erfolg begründet und die Zukunft sichert. Eingebettet in das funktionale wie ästhetische Gelände der Fiera Firenze und organisiert durch das kompetente Team lässt auf eine erfolgreiche Zukunft der didacta Italia blicken.
Welche Erwartungen haben Sie an die dritte Ausgabe dieser Messe?
Fthenakis: Die dritte Ausgabe der Didacta Italia leitet eine stabilisierende Phase ein, die nunmehr das Qualitätsprofil der Messe dokumentiert und nach außen stark kommuniziert. Hinzukommen wird eine eindrucksvolle Demonstration von didaktischen Modellen, die die Verbindung zwischen analogen und digitalen Lernangeboten ermöglichen sollen. Damit werden neue und zukunftsorientierte Wege für die Gestaltung von Bildungsprozessen vorgestellt. In den Fachforen werden aktuelle Fragen der Modernisierung des Bildungssystems und der Qualifizierung pädagogischer Fachkräfte diskutiert. In der dritten Ausgabe werden die Chancen und die Herausforderungen der Digitalisierung über alle Stufen des Bildungsverlaufs diskutiert. Für die weiteren Ausgaben der didacta Italia werden konzeptuelle Fragen von Bedeutung, wie z. B. die Frage nach der Weiterentwicklung des Profils: Neben der Ausstellungs- und Informationscharakter hat sich die Messe auch in Richtung Service zu entwickeln und die Chancen der Digitalisierung für sich selbst zu nutzen.
Welche sind die größten Herausforderungen, denen sich Fach- und Lehrkräfte in den kommenden Jahren stellen müssen?
Fthenakis: Die Hauptherausforderung besteht in einer Neudefinition ihres professionellen Verständnisses und ihres Handlungskonzeptes. Fachkräfte lehren nicht mehr, sie begleiten die Kinder nicht, vielmehr sind sie Ko-Konstrukteure des Lernprozesses, zusammen mit den Kindern. Ihr Handlungskonzept konkretisiert sich in einer symmetrisch organisierten Beziehung zu den Kindern, die aktiv einbezogen werden. Sie haben ein neues Verständnis von Evaluation zu implementieren, in dem das Kind nicht den Status des Objektes, sondern jenen des Subjektes einnimmt. Die Nutzung neuer Technologien zur Vertiefung und Erweiterung des Lernprozesses stellt für viele Fachkräfte eine Herausforderung dar, für deren Bewältigung sie professionelle Hilfe benötigen. In der Didacta Italia finden Sie vielfach diese Hilfe.