
Die Mehrheit der Deutschen glaubt an den positiven Einfluss der Digitalisierung für Teilhabe, Zusammenhalt und die Meinungsbildung in der Gesellschaft. Um demokratische Prozesse zu stärken, ist digitale Kompetenz unerlässlich, deren Erwerb schon in Schule und Kita beginnt. Davon ist der Didacta Verband überzeugt und fordert, digitale Kompetenz fest in den Bildungsplänen aufzunehmen. Sein Forderung wird bekräftigt durch die Ergebnisse des neuen D21- Digital-Index, die heute von der Initiative D21 vorgestellt wurden.
„Schulen und Kitas haben den gesellschaftlichen Auftrag, Kinder und Jugendliche auf eine Welt vorzubereiten, die sich immer schneller wandelt. Digitale Aufklärung legt dabei einen Grundstein für lebenslanges Lernen und Teilhabe. Dafür braucht es die richtigen Rahmenbedingungen und dazu zählt, digitale Kompetenz in den Bildungsplänen aller Schulformen und der Kitas zu verankern“, fordert Jürgen Böhm, Vorstandsmitglied des Didacta Verbandes.
Böhm: „In der Kultur der Digitalität kommt es mehr denn je darauf an, ein Leben lang Schritt zu halten. Sich den Zugang zur digitalen Welt zu erschließen, reicht dabei längst nicht aus. Der D21-Digital-Index bestätigt: Wir müssen uns auf Kompetenzen verlassen können, die es uns ermöglichen, digitale Zusammenhänge zu erkennen und neue, immer schneller aufeinanderfolgende Entwicklungen anzunehmen, bevor der Veränderungsdruck uns dazu zwingt.“
Lehrkräfte sowie Erzieherinnen und Erzieher sollen Kindern und Jugendlichen den Weg zu mündigen, kompetenten und reflektierten Nutzerinnen und Nutzern digitaler Medien ebnen. Dafür müssen die Lehrenden schon in der Ausbildung, und später durch geeignete Fortbildungsmaßnahmen, befähigt werden. Sie sollen jungen Menschen dabei helfen, Informationen nicht nur zu finden, sondern auch ihre Richtigkeit zu beurteilen und Fake News zu erkennen. Sie sollen sie anleiten, neue KI-Anwendungen wie ChatGPT zu nutzen, und zugleich deren Funktionsweise zu verstehen, um sich vor möglichen Desinformationen zu schützen.
Auf dem Weg dorthin ist noch ein gutes Stück zurückzulegen. Der D21-Digital-Index
zeigt: Nicht einmal die Hälfte der Schülerinnen und Schüler traut sich zu, die
Richtigkeit von Informationen und ihren Quellen zu überprüfen. Ihr
Nutzungsverhalten ist vor allem durch bildbetonte Medien wie YouTube, Instagram
und TikTok geprägt. Gleichzeitig zeigen sie eine hohe Bereitschaft, visuell
aufbereiteten Informationen eher zu vertrauen. Auch für die Initiative D21 ergibt sich
daraus ein klarer Auftrag: Medien- und Informationskompetenz und der Umgang mit
Desinformationen gehören in den Lehrplan der Schulen. Desinformation als
gesellschaftliches Phänomen brauche aber auch eine gesamtgesellschaftliche
Resilienz im Umgang mit dieser.