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Bildung ist politisch

Positionierung zum Umgang mit extremistischen Organisationen

Warum wir uns positionieren
Als Stimme der Bildungswirtschaft übernimmt der Didacta Verband Verantwortung für die Zukunft unserer Bildungslandschaft. Wir gestalten den Wandel des Bildungssystems aktiv mit – im Bewusstsein, dass Bildung die Grundlage für gesellschaftlichen Zusammenhalt, soziale Gerechtigkeit, Wohlstand und demokratische Teilhabe ist. Unser Engagement zielt darauf, Bildungschancen zu erweitern, kritisches Denken zu fördern und demokratische Werte zu stärken. Unser Ziel bleibt unverändert: eine inklusive, gerechte und qualitativ hochwertige Bildung für alle Menschen.

Unsere Mitgliedsunternehmen und die überwiegende Mehrheit der Akteurinnen und Akteure in der Bildungslandschaft stehen mit großer Überzeugung und hohem Engagement hinter diesem Zielbild. Angesichts des Erstarkens extremistischer und demokratiefeindlicher Kräfte sehen wir es als Teil unserer Verantwortung, uns klar zu den grundlegenden Werten zu bekennen, die unsere Arbeit leiten. Diese Werte prägen nicht nur die Bildungswirtschaft, sondern bilden das Fundament unserer Demokratie. Denn Demokratie braucht gute Bildung – und gute Bildung braucht Demokratie.
 
Wofür wir stehen
Wir stehen für gute Bildung, die alle Menschen befähigt, ihr Leben selbstbestimmt, verantwortungsvoll und kompetent zu gestalten. Gute Bildung verbindet Wissen, Werte und Können und fördert Fachkompetenz ebenso wie soziale, personale und digitale Fähigkeiten. Sie schafft Chancengerechtigkeit, ermöglicht individuelle Entfaltung und stärkt das Bewusstsein für Demokratie, Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung. Gute Bildung ist lebensbegleitend, vielfältig und innovativ – von der frühkindlichen Bildung über schulische und außerschulische Angebote bis zur beruflichen Bildung, Qualifizierung und Weiterbildungsangeboten für Erwachsene.

Wir stehen für ein pluralistisches Schul- und Bildungssystem, das Vielfalt in Trägerschaft, pädagogischen Konzepten und weltanschaulichen Orientierungen ermöglicht. Grundlagen sind gemeinsame Qualitätsstandards sowie die Werte und Prinzipien des Grundgesetzes. Ein solches System ermöglicht individuelle Bildungswege und stärkt Wahlfreiheit, Innovation und gesellschaftliche Teilhabe. Es spiegelt den Wertepluralismus unserer Demokratie wider und leistet zugleich einen wichtigen Beitrag zu ihrem Erhalt. Wir setzen uns für eine moderne Bildung ein, die Vielfalt als Stärke begreift und die Grundlage für sozialen Zusammenhalt, wirtschaftliche Innovation und nachhaltigen Wohlstand bildet.

Wir stehen für Offenheit, Vielfalt, Toleranz und eine humanistische Grundhaltung. Unser Handeln ist geleitet von den Werten des Respekts, der Chancengerechtigkeit und der Menschenwürde. Jegliche Form von Extremismus, Rassismus, Antisemitismus, Sexismus, Ableismus oder anderer Diskriminierung widerspricht diesen Grundsätzen.

Wir stehen für Diversität und Inklusion als Querschnittsaufgabe in allen Bereichen unserer Arbeit – von der Gremienbesetzung über die Programmarbeit bis hin zur Kommunikation. Denn nur ein vielfältiges Bildungswesen kann den unterschiedlichen Lebensrealitäten in unserer Gesellschaft gerecht werden.
 
Wie wir handeln
Als Stimme der Bildungswirtschaft tragen wir Verantwortung: für die Anliegen unserer Mitgliedsunternehmen, für gute Bildung und für die Rahmenbedingungen, die sie ermöglichen. Wir sind nicht neutral: Wir vertreten Interessen auf Grundlage gemeinsamer Werte und Überzeugungen. Mit klarer Haltung bringen wir unsere Positionen und Argumente in den bildungspolitischen Diskurs ein – faktenbasiert, wissenschaftlich fundiert, respektvoll im Umgang, aber meinungsstark in der Sache.

Zum Selbstverständnis des Didacta Verbands gehört der offene Austausch mit allen, die sich konstruktiv an der bildungspolitischen Debatte beteiligen. Wir setzen uns für den Dialog unterschiedlicher Perspektiven ein – auch dann, wenn Positionen nicht mit unseren übereinstimmen. Zugleich gilt für uns eine klare Grenze: Der Dialog endet dort, wo demokratische Grundwerte missachtet oder die Prinzipien unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung infrage gestellt werden. Diesen Stimmen treten wir entschieden entgegen.

Ebenso lehnen wir jede Zusammenarbeit mit demokratiefeindlichen oder extremistischen Organisationen sowie deren Vertreterinnen und Vertretern grundsätzlich ab. Der Didacta Verband beteiligt sich nicht an Formaten oder Gesprächen, die solchen Akteuren eine Plattform bieten oder deren Position legitimieren könnten. Ist eine Interaktion mit Vertreterinnen oder Vertretern in ihrer öffentlichen Funktion oder ihrem Amt unvermeidbar, machen wir dabei unsere kritische Haltung gegenüber ihren Positionen deutlich.

Wir unterstützen unsere Mitgliedsunternehmen und Partner aktiv darin, demokratische Werte und Vielfalt in ihrer Bildungsarbeit zu verankern – etwa durch Sensibilisierung, Austauschformate und die Förderung guter Praxisbeispiele.

Wir beobachten gesellschaftliche Entwicklungen kontinuierlich und prüfen, wie wir demokratiefeindlichen Tendenzen frühzeitig und wirksam begegnen können. Dazu gehört auch, innerhalb unserer eigenen Strukturen Bewusstsein zu schaffen, Haltung zu zeigen und Diskriminierung entschieden entgegenzutreten. Dies ist Teil unserer gelebten Verantwortung für eine demokratische Bildungslandschaft.