D / EN

Gemeinsam für eine zukunftsfähige Bildungsinfrastruktur

Positionspapier zu Länderübergreifenden Vorhaben, insbesondere zum Projekt AIS (Adaptive Intelligente Systeme)

KI-gestützte Lernsysteme können zum Lernerfolg von Schülerinnen und Schülern beitragen. Die Länder planen deshalb die Entwicklung des Adaptiven Intelligenten Systems, AIS. Hiermit soll eine digitale Lernumgebung entstehen, auf der adaptive Lernmaterialien bereitgestellt, erstellt und genutzt werden können. Ein intelligentes Empfehlungs- und Tutorsystem soll die Lernenden unterstützen und die Lehrkräfte entlasten. Lehrkräften soll es so leichter gemacht werden, ihre Schülerinnen und Schüler individuell zu fördern.

Schon heute ist jedoch eine große Bandbreite von Produkten der deutschen Bildungsmedienverlage und -anbieter auf dem Markt, deren Funktionalitäten denen des geplanten AIS ähneln oder darüber hinausgehen. Der Didacta Verband fordert deshalb gemeinsam mit dem Verband Bildungsmedien e. V., dem EdTech Verband e. V. und dem Bündnis für Bildung e. V. in einem Positionspapier einen verbesserten Dialog von Wirtschaft, Politik und Forschung. Neben Fragen nach Finanzierung, Marktanalyse und Betriebskonzept des geplanten AIS sind vor allem die Anbindung an die Länderplattformen sowie die Lernmanagementlösungen privater Anbieter und die Content-Strategie unklar.

„Die Unternehmen der digitalen Bildungswirtschaft sind ein Motor für technologische Innovationen. Es braucht mehr klare politische Rahmenbedingungen, um diese Innovationen im Sinne der Bildungsqualität in wettbewerblichen Verfahren ins Schulsystem zu bringen. Öffentliche Hand und Bildungswirtschaft können dieses Potenzial gemeinsam nutzen, wenn sie noch stärker in den gemeinsamen Dialog gehen.“, sagt Dr. Christian Büttner, 1. Vorsitzender des Bündnisses für Bildung. „Wir wollen aktiv dazu beitragen, diesen Dialog mit Leben zu füllen.“

„Die Bildungswirtschaft hat jahrelange Expertise im Entwickeln und Bereitstellen von maßgeschneiderten Produkten und Services für Bildungseinrichtungen“, so Dr. Hans-Joachim Prinz, Präsident des Didacta Verbandes. „Sie ist starker Partner von Schulen und Trägern.“ Eine engere Abstimmung von Ländern, Kommunen und Trägern mit der Bildungswirtschaft könne daher nur vorteilhaft sein – für nachhaltige Lösungen für zeitgemäße Bildung.

„Die Länder setzen DigitalPakt-Gelder ein, um ein System zu entwickeln, das in Konkurrenz steht zu vielen bereits vorhandenen Lernlösungen und dessen Nutzung die Länder aufgrund der schulgesetzlich verbrieften pädagogischen Freiheit den Schulen nicht vorschreiben können“, so Dr. Anja Hagen, Vorsitzende des EdTech-Verbands. „Wir haben das technische und pädagogische Knowhow, den direkten Draht zur Praxis und die entsprechende Umsetzungsstärke. Wenn sich Länder und Bildungsunternehmen an einen Tisch setzen und miteinander statt gegeneinander zu arbeiten, können wir zum Wohle der Schulen so viel mehr schaffen.“

„Die Bildungsmedienanbieter und -verlage sind die Experten für die Entwicklung und Herstellung von Bildungsinhalten und deren didaktische Aufbereitung“, sagt Maximilian Schulyok, Vorsitzender des Verband Bildungsmedien e. V.: „Wir unterstützen Lehrende und Lernende auch beim Thema KI dabei, neue technische Möglichkeiten sicher und zuverlässig didaktisch nutzbar zu machen. Es ist uns wichtig, jetzt in einen kontinuierlichen und strukturierten Dialog mit den Ländern einzusteigen, um die dafür nötigen Rahmenbedingungen gemeinsam festzulegen.“

Die Rahmenbedingungen für neue Infrastrukturen, auch im Rahmen länderübergreifender Projekte, sowie für regulatorische Anpassungen sollten frühzeitig, also schon im Zuge der Ideenfindung und Konzeption, gemeinsam im Stile einer Public-Private-Partnership geklärt werden, heißt es im Positionspapier. Dies erfolge zum Nutzen der Länder wie auch der Schulträger/Kommunen, die Gelder und weitere Ressourcen einsetzen müssen, der Unternehmen, die Planungssicherheit haben und insbesondere der Schulen, Lehrkräfte, Schülerinnen und Schülern. Ein kontinuierlicher, strukturierter Dialog, kann eine wichtige Stellschraube sein für den Erfolg dieser Projekte und den zielgerichteten Mitteleinsatz.

Lesen Sie jetzt die vollständige Position

Ein gemeinsames Papier erstellt von Didacta Verband e. V., Verband Bildungsmedien e. V., EdTech Verband e. V. und Bündnis für Bildung e. V.

Jetzt lesen